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Welche Kindererziehung passt

Kindererziehung Teil 2

Regeln und Grenzen

Regeln und Grenzen in der Kindererziehung sind das, was Erziehung maßgeblich gestaltet. Und doch ist es eine Herausforderung Kindern Grenzen setzen zu können und dabei zugewandt und verlässlich zu sein. Denn manchmal weißt du trotz der besten Absichten nicht, wie das in Alltagssituationen funktionieren soll. Deswegen findest du hier Beispiele und Übungen – Kinder Grenzen setzen.

In diesem Artikel liest du mehr über:

Business Coaching
Begriffserklärung rundum Regeln und Grenzen in der Kindererziehung:

Wie unterscheiden sich Regeln, Grenzen, Konsequenzen und Strafen?

Business Coaching
Wann und warum brauchen Kinder Regeln und Grenzen?
Business Coaching
Wie kannst du in der Kindererziehung Grenzen setzen?
Business Coaching
Wie gehst du damit um, wenn deine Kinder Grenzen setzen – Beispiele

Kindererziehung Regeln und Grenzen setzen: Was ist was?

Immer wieder merke ich, dass Unsicherheit oder Missverständnisse bei den Begrifflichkeiten rundum Kindererziehung, Regeln und Grenzen bestehen.

Daher starten wir mit einem kurzen Beispiel, um die Worte und deren Bedeutung zu klären. In dieser Situation unterbricht dich dein Kind beim Sprechen. Rundherum könnte es ungefähr so aussehen:

Grenzen setzen bei Kinder Übungen
Eine Regel: Jeder in unserer Familie darf ungestört sagen, was ihm wichtig ist!
Grenzen setzen bei Kinder Übungen
Die Grenze: Ich möchte aussprechen, danach kannst du weiter erzählen.
Grenzen setzen bei Kinder Übungen
Die Konsequenz: Ich konnte nicht fertig sprechen. Der Satz ist wichtig, daher fange ich nochmal an und es dauert dadurch länger.
Grenzen setzen bei Kinder Übungen
Eine Strafe / Demütigung: Weil du mich nicht hast aussprechen lassen, lasse ich dich jetzt auch nicht aussprechen, dann weisst du mal, wie das ist!

Kindererziehung: Regeln und Grenzen

Es gibt Erziehungsansätze, in denen davon ausgegangen wird, dass Regeln und Grenzen nicht notwendig seien. Doch ein gewisses Minimum ist von Natur aus immer vorhanden.

In jedem Miteinander gibt es Strukturen, die für Ordnung und Sicherheit in der Gemeinschaft wichtig sind. In einer perfekten Welt gäbe es weder Gewalt noch Gefahr. Doch in dieser Welt leben wir nicht.

Daher vertrete ich die Meinung, dass wir unsere Kinder vor Gefahr durch sie selbst, andere Personen oder vor anderweitigen Gefahrenquellen schützen müssen. Gleichzeitig haben wir eine Aufsichtspflicht, dass unser Kind andere Personen oder Gegenstände nicht absichtlich oder aus Versehen verletzt oder beschädigt.

Alleine dadurch brauchen Kinder Regeln und Grenzen.

Regeln und Grenzen dürfen dabei niemals willkürlich sein. Denn Kinder brauchen einen Rahmen, in dem sie sich frei und mit Sicherheit bewegen können!

Das bestätigt übrigens die Forschung für sichere Eltern-Kind-Bindung bereits durch John Bowlby seit den 1950er Jahren. Eine weitere Forscherin, die die Grundzüge für autoritative Erziehung – mit zugewandten Regeln und Grenzen – prägte, ist außerdem Diana Baurind.

Das unterstreicht die Wichtigkeit, dass Kindererziehung, Regeln und Grenzen transparent und nachvollziehbar sein müssen. Viele Regeln oder Grenzen sind allerdings dazu gedacht, unsere Kinder auf Gehorsam zu drillen und schränken sie dadurch negativ in ihrer Entwicklung ein. Diese Ansätze kommen nicht selten aus Zeiten der schwarzen Pädagogik. Deswegen ist es immer sinnvoll zu hinterfragen wofür wir welche Regeln überhaupt brauchen:

Meine Empfehlung zu Regeln und Grenzen in der Kindererziehung

Kindererziehung Regeln und Grenzen

Welche Regeln brauchst du?

Die meisten wichtigen Regeln gibt es schon – bspw. in Form von Gesetzen. Das sind schon viele.

Ich plädiere dafür, nur Regeln aufzustellen, die immer so eingehalten werden müssen. Ohne Abweichung.

Beispielsweise muss eine Straße sicher überquert werden oder ein Nichtschwimmer ein Schwimmbecken mit entsprechender Ausrüstung und Aufsichtsperson betreten.

Regeln sind Themen, die dir wirklich wichtig sind und die dein Kind braucht. Und hier gibt es bereits große Unterschiede von Kind zu Kind und von Familie zu Familie. Deswegen findest du hier keine Liste an Must-Haves von Regeln für Kinder.

Kindererziehung Regeln und Grenzen

Das Konzept der Partizipation

Lass deine Kinder bei der Wahl der Regeln mitreden. Partizipative Gestaltung wird in einigen Kindergärten mit Kindern ab 3 Jahren praktiziert und bereits in manchen Kinderkrippen gelebt. Warum also nicht zuhause?

Denn Regeln, die Kinder nachvollziehbar wegdiskutieren können, sind nicht sinnvoll. Außerdem gehören deine Kids genauso zur Familie und haben das Recht, gehört und einbezogen zu werden. Das ist übrigens die beste Vorbereitung auf Mitsprache in einer Demokratie.

Kindererziehung – Grenzen setzen

Ich bin sehr dafür, Kindern ein bejahendes Umfeld zu geben. Das heißt, bestmöglich dafür zu sorgen, dass Kinder sich ausleben können, allerdings innerhalb eines klaren Rahmens. Denn das gibt Eltern und Kindern die nötige Sicherheit. Dank der Bindungsfoschung wissen wir, dass Sicherheit einer der wichtigsten Faktoren in der kindlichen Entwicklung und eine Grundvorraussetzung für Lernen ist.

Dabei fällt es deutlich leichter, „weniger Neins“ durchzusetzen, hinter denen du zu 100 % stehst, als viele Neins, die auch mal anders oder eben nicht ganz so wichtig sind.

Ich möchte hier allerdings klarstellen, dass das nicht heißt, dass Kinder alles dürfen! Weit gefehlt, ein permissiver – also alles erlaubender – Erziehungsstil ist nachweislich NICHT die beste Basis für die Entwicklung deiner Kinder. Einen Überblick über die unterschiedlichen Erziehungsstile findest du in Teil 1 der Reihe zur Kindererziehung: Welche Erziehung passt zu meiner Familie?

Gerade deswegen ist es wirklich wichtig, darüber nachzudenken, wann welche Grenzen notwendig sind:

Kindern Grenzen setzen – Eine Übung für dich

Kindererziehung Regeln und Grenzen
Wie häufig kommt es vor, dass du oder jemand anderes deinem Kind etwas untersagt oder eine Anweisung gibt?

Es gibt Beobachtungen und Zählungen, dass Kinder zwischen 50 und 150 Verbote pro Tag (!) zu hören bekommen.

Kindererziehung Regeln und Grenzen
Wie würdest du dich fühlen, wenn dein Tag derart fremdbestimmt wäre?
Kindererziehung Regeln und Grenzen
Und dennoch gehört in der Kindererziehung Grenzen setzen – oder in der Gemeinschaft – immer mit dazu. Sind alle davon sinnvoll? Wahrscheinlich nicht. Können sie besser formuliert werden? In vielen Fällen ziemlich sicher.

Daher stellt sich in der Kindererziehung die Frage, wie wir unseren Kindern Grenzen setzen:

Kindern Grenzen setzen – Beispiele

Kindererziehung Regeln und Grenzen

Der Umgang mit Lebensmitteln und Medien

Typische Fragen bei Kindererziehung „Grenzen setzen“ drehen sich um Süßigkeiten und oder Mediennutzung. Es gibt tatsächlich Kinder, die bei einer komplett freien Entscheidung diesbezüglich ein eigenes sinnvolles Maß wählen.

Tendentiell ist es aber so, dass insbesondere salzige und süße Lebensmittel die Vernunft ausschalten. Zum einen weil Vernunft sich erst bis zum 25. Lebensjahr vollsgtändig ausbildet. Und zum anderen ist es evolutionär bedingt. Süßes verspricht viele Kalorien, die zu Zeiten von Lebensmittelknappheit überlebensnotwendig waren und die Nährstoffe in Salzen waren sehr wichtig und damals sehr viel weniger verfügbar als heute. Biologisch war und ist also keine „Bremse“ bei süß und salzig vorgesehen. Medien haben durch die hohe Reizaufnahme einen ähnlichen Suchtfaktor.

Für den verantwortungsvollen Umgang zuhause, kannst du bereits mit Vorschulkindern bspw. eine feste Menge pro Woche oder pro Tag festlegen. Umso jünger dein Kind, desto kürzere Abstände. Und ihren Vorrat oder noch verbleibende Screentime können sie dann selbst einteilen.

Kindererziehung Regeln und Grenzen

Wie das gehen soll?

Mit Konsequenz. Eigenverantwortung kann nur erlernt werden, wenn sie die Chance hat geübt zu werden. Und das lässt sich auf viele Bereiche übertragen und sehr häufig mit dem Konzept der Partizipation erarbeiten. Dafür finde ich auch den Leitgedanken von Maria Montessori sehr hilfreich:

„Hilf deinem Kind es selbst zu tun.“

Das heisst explizit nicht, dein Kind mit einer zu großen Verantwortung allein zu lassen, aber deinem Kind die Werkzeuge an die Hand zu geben, die es dafür benötigt. Und auch hier sind die individuellen Begebenheiten sehr wichtig, um das angemessene Vorgehen zu finden:

Kindererziehung Regeln und Grenzen

Kindererziehung: Grenzen setzen – eure Individualität

Du hast vielleicht schon gesehen, dass ich auch mit Eltern von Wirbelsturmkindern arbeite: High Need Kinder, ADHS Kinder, hochbegabte Kinder mit Herausforderungen.

Dafür möchte ich dir ein Beispiel geben, warum du hier keine pauschalen Anwtorten findest. Routinen, Regeln und Grenzen sind beispielsweise bei Kindern mit ADHS gleichermaßen besonders schwierig aber auch besonders wichtig (Park, 2017).

40% der Eltern von Kindern mit ADHS leiden selbst unter ADHS (Krause & Krause 2013), demnach kann es auch ihnen schwer fallen dem Kind die benötigte Struktur zu geben. Mehr dazu liest du im Artikel zu ADHS bei Erwachsenen.

Deswegen wird hier im Beispiel ein ganz anderes Vorgehen notwendig sein als in einer anderen Familie. Mir ist bewusst, dass dieses Beispiel ein Extremfall ist, aber es hilft sehr gut dadurch zu verdeutlichen was ich meine.

Denn du und deine Kinder bestimmen mit eurer Ausgangslage und euren individuellen Bedürfnissen, was für euch das richtige ist. Wenn ihr dabei Hilfe möchtet, kannst du dir mal meine Elterncoachings ansehen.

Kindererziehung Regeln und Grenzen

Grenzen dürfen Frust bei Kindern verursachen

Hier hilft Verständnis und Kindern den Umgang mit Frust näherzubringen.

Frustrationstoleranz entwickelt sich nämlich nicht, wenn man regelmäßig Frust erlebt. Frust ohne Begleitung und Trost führt lediglich zu Resignation.

Kinder Grenzen setzen – Beispiele:

Kindererziehung Regeln und Grenzen
Wie könnte es ablaufen, wenn zum Beispiel eine große Schwester das Baby schlägt?

Denn eine derartige Situation muss auf alle Fälle gelöst werden.

Kindererziehung

Ursachen und Bedürfnisse erkennen lernen

Höchstwahrscheinlich fühlt sich das Mädchen einsam und leidet sehr darunter, die Eltern teilen zu müssen.

Sperrst du sie nun aus oder strafst sie, um eine Grenze zu setzen, vergrößerst du ihren Schmerz. Ihr aggressives Verhalten könnte sich intensivieren, oder sie gibt irgendwann auf, weil sie das Fazit zieht, dass sie weniger wichtig ist als das Baby. Oder nicht liebenswert.

Kindererziehung

Um das zu verhindern, schützt du das Baby,

lässt die beiden nicht allein und nimmst es auf den Arm, wenn die Schwester ihm weh tun möchte. Du wendest dich aber auch ihr zu.

„Ich sehe, es ist gerade besonders schwer für dich, sollen wir zusammen ein Buch lesen und kuscheln?“

„Grenzen“ setzen wir unseren Kindern so in einem liebevollen Rahmen.

Kindererziehung

Es gibt noch weitere Möglichkeiten Kindern Grenzen setzen zu können

ohne drohen, strafen oder schimpfen zu müssen.

Ich habe bspw. gerade erst in einem Elterncoaching mit einer Mutter erarbeitet, dass ihre Tochter „aggressiv“ wird, wenn das Kind selbst sich eigentlich eine Rückzugsmöglichkeit wünscht. Das aber noch nicht ausdrücken kann. Die Mutter hatte zuvor mit der oben beschriebenen Methode auf das Verhalten ihrer Tochter reagiert und dadurch das Verhalten unbeabsichtigt verstärkt. Denn das Kind hat sich total genervt gefühlt und wollte ja eh schon Ruhe haben.

Für dieses Mädchen ist es völlig ausreichend einfach in Ruhe gelassen zu werden, wenn sie unruhig wird. Sie braucht keine Grenze. Bei einem anderen Kind könnte das hingegen einer psychischen Bestrafung, wie Isolation gleichen.

Dementsprechend sind pauschale Lösungen, immer ein Risiko. Eure Bedürfnisse geben vor, was richtig ist!

Kindererziehung

Eine alternative Lösung für dieselbe Situation

Da ich weiß, wie belastend es für Familien ist, wenn ein kleines Kind oder Baby vom Geschwisterchen bedroht wird, kommt dazu noch ein Ansatz:

Für viele große Geschwister ist es schwer, das Baby häufig auf Mama’s Arm zu sehen. Beide Hände sind besetzt, Umarmungen nicht leicht möglich und es entsteht großer Frust. Wenn das größere Kind gelernt hat, dass die Mama das Kleine dann auch weniger schützen kann, wird erst Recht an den Beinen oder Armen des Babys gerissen …

Daher kann es hilfreich sein, das Baby in einer Rückentrage unterzubringen. Das hat mir auch zuerst Angst gemacht, da das reinsetzen und rausnehmen erst geübt werden muss. Wenn das Baby es aber toleriert und sich damit wohl fühlt, ist es eine tolle Alternative, um es am Körper zu haben und dennoch die Hände frei und optisch „quasi babyfrei“ zu sein.

Kindererziehung

In der bedürfnisorientierten Erziehung wird wenig davon gesprochen

wie belastend das aushalten solcher Situationen für die Eltern sein kann und was in ganz akuten Situationen notwendig ist, um Gefahr zu verhindern. Allerdings hat auch Rosenberg, der die gewaltfreie Kommunikation entwickelt hat, von schützender Macht gesprochen, die manchmal nötig ist.

Das heisst, wenn du das größere Kind körperlich vom Baby fernhalten musst, weil es in seiner Wut gerade anders nicht zu bremsen ist, dann tu das. Ein Festhalten, Abhalten oder Wegschieben ist in aktuen Gefährdungssituationen unumgänglich.

Welche Grenzen und Regeln sinnvoll sind

Die häufig zu wenig beachteten Grenzen sind unsere eigenen Grenzen, also die der Eltern. Denn wenn du deine Grenzen regelmäßig übertrittst, wird das deine Batterien schwächen, doch auf diese bist du im geduldigen und liebevollen Umgang mit Kindern angewiesen. Gerade auch im Umgang mit herausfordernden Kindern.

In der bedürfnisorientierten Erziehung …

neigen einige Eltern dazu sich für ihre Kinder geradezu aufzuopfern. Mehr dazu erfährst du auch in meinen Artikeln über Rasenmäher Eltern und Helikopter Eltern. Dennoch geht es auch darum die Bedürfnisse der Eltern zu erfüllen, um langfristig ein zufriedenes Miteinander zu erreichen.

Auch um deinen Kindern zu zeigen, dass die Bedürfnisse aller Menschen wichtig sind. Wo deine individuellen Grenzen liegen und wann du die deiner Kinder priorisierst, ist dabei eine höchst persönliche Entscheidung.

Es ist jedoch immer ratsam, deine eigene Bedürfnisse im Blick zu haben und dadurch rechtzeitig zu erkennen, wann diese zu kurz kommen.

Dasselbe sollte übrigens auch für dein Kind gelten:

Wenn Kinder Grenzen setzen – Beispiele

Wenn dein Kind etwas nicht möchte, setzt es eine Grenze! Um zu gefallen (Eltern, Freunden, Lehrern) und durch Fremdbestimmung lernt es, seine Grenzen zu übergehen. Häufig auch weil es gedrängt wird: „Ach, jetzt nimm doch die Oma in den Arm, sonst ist sie traurig!“

Dabei ist eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen für Kindesmissbrauch, Kindern beizubringen und zu leben, dass ihr Nein zählt. Ebenso wie deines.

Häufig wird das Nein eines Kindes jedoch nicht ernst genommen, belächelt. Anzunehmen, dass die Bedürfnisse Erwachsener, ihre Entscheidungen oder Annahmen wichtiger sind als die eines Kindes, nennt man Adultismus. Adultismus kann man daher als Form der Diskriminierung (von Jüngeren) bezeichnen.

Das fängt schon bei alltäglichen Situationen wie dem Kitzeln an: Das Kind schreit „Nein, nein, nein“, und der Erwachsene macht weiter, weil das Kind ja „lacht und Spaß hat“. Besser ist es, auch in derartigen Momenten sofort zu stoppen. Erst wenn das Kind von sich aus klar signalisiert, dass es weitermachen möchte, geht es weiter. Dadurch lernt es übrigens auch, dass dein nein zählt.

Du fragst dich jedoch womöglich:

Kindererziehung Regeln und Grenzen
„Woanders geht das ja auch nicht so bedürfnisorientiert zu. Wie soll mein Kind sich denn da beispielsweise in der Schule zurechtfinden?
Kindererziehung
Woanders ist es anders, und dadurch gibt es andere Voraussetzungen und Spielregeln. Ob diese für Kinder gut sind, lassen wir erst mal außen vor.

Du kennst es doch selbst von der Arbeit, dass dich einiges frustriert und du es nicht ändern kannst. Das wird in jedem Kontext immer wieder mal mehr oder weniger der Fall sein.

Umso schöner, nach Hause, in dein Reich zu kommen, wo du sein kannst, wie du bist, und dich entfalten kannst. Diesen Rückzugsort und Sicherheit brauchen daher auch deine Kinder.

Und sicherlich auch die Erklärung, dass es in einer Gemeinschaft wie der Klasse andere Begebenheiten gibt als in einer kleineren Runde zu Hause.

Wenn es dort jedoch spezifische Konflikte gibt, müssen die separat genau betrachtet und Handlungsoptionen erarbeitet werden. Denn mit Herausforderungen sollten Kinder nicht alleine gelassen werden.

Fazit für Regeln und Grenzen in der Kindererziehung

Es gibt Ausgangslagen in denen Regeln und Grenzen ein großes Spannungsfeld bedeuten. Ohne den konkreten individuellen Kontext ist eine pauschale Aussage oder Empfehlung hinsichtlich Regeln und Grenzen nicht möglich. Darin liegt auch die Limitation dieses Artikels: Ich kann dir hier im Blog Denkansätze geben. Ich bin jedoch keine Freundin einer gleichen Lösung für alle. Denn dieselbe Herausforderung kann bei zwei Familien ganz unterschiedlich gelöst werden.

Du suchst noch mehr Informationen?

Lies doch gleich weiter im Teil 3 der Kindererziehung: Bedürfnisse von Kindern.

Du wünschst dir Hilfe zu euren Regeln und Grenzen? Und suchst nach individuellen Wegen, dein Zusammenleben mit deinem Kind zu entspannen? Ich bin gerne für dich da. Vereinbare doch dein unverbindliches Erstgespräch! Ich freu mich auf dich.

Deine Marina Eltern und Karriere Coaching

Tipps

Folgendes kann dir dabei helfen, Kindern Grenzen richtig zu setzen

Kindern Grenzen setzen übungen und Beispiele

Kindererziehung: Regeln und Grenzen brauchen keine Härte.

Sie bedeuten sowieso schon Frust für Kinder und der darf daher liebevoll begleitet werden. Denn ja, es ist blöd, nicht noch ein Eis essen zu dürfen oder bis um 2 Uhr Nachts ausgehen zu können!

Kindern Grenzen setzen übungen und Beispiele

Konsequenzen, Regeln, Grenzen und Strafen werden häufig miteinander vermischt:

Eine Regel: Jeder in unserer Familie darf ungestört sagen, was ihm wichtig ist!

Die Grenze: Ich möchte aussprechen, danach kannst du weiter erzählen.

Die Konsequenz: Ich konnte nicht fertig sprechen. Der Satz ist wichtig, daher fange ich nochmal an und es dauert dadurch länger.

Eine Strafe / Demütigung: Weil du mich nicht hast aussprechen lassen, lasse ich dich jetzt auch nicht aussprechen, dann weisst du mal, wie das ist!

Kindern Grenzen setzen übungen und Beispiele
Wenn es jedoch eine Regel gibt, wird diese IMMER eingehalten. Regeln sind daher nicht verhandelbar, können aber sehr wohl gemeinsam in der Familie mit dem Partizipationsprinzip festgelegt werden.
Kindern Grenzen setzen übungen und Beispiele

Übungen: Kindern Grenzen sezen

Weniger ist häufig mehr. Denn auf Kinder prasseln am Tag unendlich viele Nein’s, Verbote und Zurechtweisungen ein. Teste mal vor dem Spiegel, wie es dir damit geht. Schaffe eine Ja-Umgebung. Das heisst nicht, dass du dadurch alles erlaubst.

Kindern Grenzen setzen übungen und Beispiele

Als Elternteil bist du kein Schiedsrichter.

Umso mehr du verbietest, anweist, vorgibst, umso mehr Abhängigkeit haben deine Kinder. Das kreiert zum einen Frust, zum anderen entwickeln sich dadurch nicht die benötigten Problemlösungsfähigkeiten der Kinder.

Leite dein Kind daher an und lass es seine eigenen Lösungen erarbeiten und ausprobieren. Das braucht Zeit und Begleitung, ist mittel- und langfristig gesehen jedoch deutlich weniger aufwändig, als jede Herausforderung abzunehmen.

Kindern Grenzen setzen übungen und Beispiele

Kinder setzen Grenzen – Beispiele

Wenn dein Kind etwas nicht möchte, setzt es damiteine Grenze!

Um zu gefallen (Eltern, Freunden, Lehrern) und durch Fremdbestimmung lernt es, seine Grenzen zu übergehen. Häufig auch weil es dazu gedrängt wird:

„Ach, jetzt nimm doch die Oma in den Arm, sonst ist sie traurig!“

Kindern Grenzen setzen übungen und Beispiele
Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen für Missbrauch ist es, Kindern beizubringen und zu leben, dass ihr Nein zählt. Ebenso wie deines.
Kindern Grenzen setzen übungen und Beispiele

Kindererziehung Regeln und Grenzen

Sie sind individuell. Es kommt immer auf eure Ausgangslage und den individuellen Kontext an.

Das ist mit einer der Gründe, warum es so schwierig sein kann, funktionierende Tipps von anderen Eltern zu bekommen. Am besten funktionieren Regeln und Grenzen, die auf Euch als Familie zugeschnitten sind. Das begleite ich ganz häufig in den Elterncoachings. Optimierte Regeln und Grenzen und der Umgang damit, sorgen sofort für Entlastung in der Familie.

Quellen

D. Baumrind (1996) : The discipline controversy revisited. Family relations, 45, 405-414. Bekanntes Zitat von Diana Baumrind: “Kinder brauchen erst Wurzeln, dann Flügel.“

John Bowlby (2005): A secure Base.

John Bowlby (2005): The Making and Breaking of affectional Bonds.

Krause, J., & Krause, K.-H. (2013). ADHS im Erwachsenenalter: Symptome-
Differenzialdiagnose-Therapie: Schattauer Verlag.

Park JL, Hudec KL, Johnston C. (2017) Parental ADHD symptoms and parenting behaviors: A meta-analytic review. Clin Psychol Rev. 2017;56:25–39.

Von Marina Bernardo

Gründerin von Coachiba, Unternehmerin und zweifache Mama.

Alle Coachiba Blogbeiträge sind selbst verfasst und umfangreich recherchiert – ergänzt mit Tipps aus meiner Tätigkeit als Beraterin und Coach. Da im Netzt immer mehr Inhalte reiner KI-Tool Produkte auftauchen, ist es mir wichtig das bewusst zu machen.

Viel Spaß beim Lesen!

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