Was ist Antiautoritäre, Laissez-faire oder Permissive Erziehung?
Definition, Merkmale, Beispiel und Folgen
Du möchtest wissen, was ist antiautoritäre Erziehung? Oder eben auch laissez-faire Erziehung beziehungsweise die permissive Erziehung? Du interessierst dich dafür, wie deine Erziehung auf deine Kinder wirkt oder wie beispielsweise die Erziehung deiner Eltern dich selbst heute beeinflusst? Dann bist du hier genau richtig.
Ab jetzt geht es in diesem Artikel um:
Die Laissez-faire Erziehung und die permissive Erziehung sind ein Extrem. Nämlich genau das Gegenteil von autoritärer Erziehung, weg von Härte hin zur Freiheit.
Ist das besser? Nein, nicht ausschließlich!
Warum die Begriffe rundum Erziehungsstile überhaupt so viele und so unübersichtlich sind, habe ich für dich kurz hier (in Kürze verfügbar) zusammengestellt.
Die antiautoritäre Erziehung ist nicht so richtig offiziell in den “wissenschaftlichen” Erziehungsstilen zu finden. Und dadurch auch nicht beständig definiert. Es gibt dennoch große Parallelen mit der Laissez-faire Erziehung und der permissiven Erziehung, die ich dir jetzt genau vorstelle.
Was ist die antiautoritäre Erziehung – Ursprung
Antiautoritäre Erziehung ist das Gegenteil der autoritären oder autokratischen Erziehung. Sie war eine wichtige Revolution gegen Härte und Strenge in der Erziehung und wurde dadurch sehr bekannt. Denn ein Kind ist im antiautoritären Ansatz ein gleichwertiger Teil der Familie.
Viele der Ziele der antiautoritären Erziehung sind dadurch eine wichtige Grundlage in der Entwicklung für Kinder. Sie wurden in den 60er und 70er Jahren jedoch so exzessiv gelebt, dass Nachteile durch die antiautoritäre Erziehung entstanden. Dennoch ist sie ein wichtiger Bestandteil in der Entwicklung moderner Erziehungsansätze.
Was ist die laissez-faire Erziehung und die permissive Erziehung?
Hier gibt es einige Erziehungsansätze und Ziele, die zwar positiv sind, die jedoch durch ihre Extremform auch Nachteile für die Kinderentwicklung bedeuten.
Die laissez-faire Erziehung und permissive Erziehung erkennst du an diesen Merkmalen. Üblicherweise beschreiben diese die antiautoritäre Erziehung auch zutreffend:
Die Eltern verhalten sich in der Erziehung passiv:
Taten, Entscheidungen oder Verhaltensweisen der Kinder werden, wenn überhaupt nur kommentiert oder adressiert, wenn es dringend notwendig ist.
Die Permissive Erziehung kann in zwei Richtungen ausarten
Fehlen von Orientierung
Bei der permissiven Erziehung kann die elterliche Wärme und Responsivität jedoch so hoch sein, dass Eltern jegliches Verhalten ihrer Kinder tolerieren und gar keine Orientierung geben. Trotz bestehender Beziehung zu den Eltern, fehlt den Kindern dadurch etwas: denn es ist ein natürliches Grundbedürfnis nach Ordnung und Struktur vorhanden. In diesem Extrem ähneln die Auswirkungen der vernachlässigenden Erziehung.
Distanzierte Beziehung
Das Auslebungsextrem der vernachlässigenden Erziehung ist durch wenig elterliche Wärme bei ebenso wenig Kontrolle über die Kinder definiert. Die Kinder sind demnach sich selbst überlassen und die Eltern ihnen gegenüber gleichgültig. Dadurch entsteht eine distanzierte Beziehung.
Anmerkung: das betrifft nicht die antiautoritäre Erziehung.
Beispiel für die antiautoritäre Erziehung, permissive oder laissez-faire Erziehung
Welche Folgen entstehen durch antiautoritäre, permissive oder laissez-faire Erziehung?
Antiautoritäre Erziehung bewirkt Frust
Das Lustprinzip beeinflusst indirekt auch die Frustrationstoleranz. Denn diese entsteht unter anderem, wenn ein erfolgreicher Abschluss oder Erlebnis trotz Unlust entstanden ist.
Und das obwohl häufig doch gerade für diese Vorteile dieser Erziehungsstil gewählt wird. Er erfüllt das Ziel jedoch nicht.
Das ist ein sehr wichtiges Ergebnis!
Denn häufig wird in der heutigen bedürfnisorientierten Erziehung die Wichtigkeit von Regeln und Grenzen nicht erkannt! Wodurch versehentlich eine permissive Erziehung inklusive der daraus entstehenden Nachteile gelebt wird.
Antiautoritäre Erziehung – Fazit
Trotz guter Absichten hat damit auch die permissive Erziehung (oder laissez-faire Erziehung und antiautoritäre Erziehung) durchaus ernstzunehmende Folgen.
Aus Sicht der Wissenschaft gibt es jedoch eine klare Antwort, welches die „beste“ Erziehung für Kinder ist. Nämlich die autoritative Erziehung, die ich dir im nächsten Teil zu Erziehungsstilen vorstelle.
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Tipps und Übungen
Verdeutliche dir immer wieder:
Das heißt jedoch nicht, dass ausschließlich die Eltern diese vorgeben müssen.
Die Bedürfnisse und Interessen zu berücksichtigen und die Kinder mitsprechen zu lassen, ist ein wesentliches Merkmal demokratischer und autoritativer Erziehungsstile, die in Studien die beste Ausgangslage für die Kindesentwicklung zeigen.
Liebe kann ein Kind nie genug bekommen.
Nachteilig ist es nur dann, wenn diese falsch verstanden wird und dadurch den Kindern jeder Wunsch sofort erfüllt wird. Oder Wünsche mit Bedürfnissen verwechselt werden. Denn für Kinder ist es wichtig zu lernen, dass die Bedürfnisse aller wichtig sind. Mehr dazu erfährst du in dem Artikel zur bedürfnisorientierten Erziehung.
Barber B. K., & Xia M. (2013). The centrality of control to parenting and its effects. In Larzelere R. E., Morris A. S., & Harrist A. Authoritative parenting: Synthesizing nurturance and discipline for optimal child development.
Barber B. K., Xia M., Olsen J. A., McNeely C. A., & Bose K. (2012). Feeling disrespected by parents: Refining the measurement and understanding of psychological control.
D. Baumrind (1991): Parenting styles and adolescent development.
D. Baumrind (2012). Differentiating between confrontive and coercive kinds of parental power assertive disciplinary practices.
D. Baumrind (2013) Is a Pejorative View of Power Assertion in the Socialization Process Justified?
D. Baumrind (2013b). The authoritative construct revisited. History and current status. In: Robert E. Larzelere, Amanda S. Morris und Amanda W. Harrist, Hrsg. Authoritative Parenting: Synthesizing Nurturance and Discipline for Optimal Child Development.
W.S. Grolnick (2012). The relations among parental power assertion, control, and structure. Human Development.
A. Kohn (2005) Unconditional parenting: Moving from rewards and punishments to love and reason.
N. Sorkhabi (2012) Parent socialization effects in different cultures: Significance of directive parenting.
Von Marina Bernardo
Gründerin von Coachiba, Unternehmerin und zweifache Mama.
Alle Coachiba Blogbeiträge sind selbst verfasst und umfangreich recherchiert – ergänzt mit Tipps aus meiner Tätigkeit als Beraterin und Coach. Da im Netzt immer mehr Inhalte reiner KI-Tool Produkte auftauchen, ist es mir wichtig das bewusst zu machen.
Viel Spaß beim Lesen!