Resilienz bei Kindern fördern
Das Beispiel von Rola El Halabi
Wir alle wollen resiliente Kinder, aber wie kann man die Resilienz bei Kindern fördern oder stärken? Dazu nehmen wir das Lebensbeispiel von Rola El Halabi: sie war als Kind Mobbingopfer und wurde später zur 9-fachen Boxweltmeisterin. Denn ihr Beispiel zeigt sehr gut was Resilienz ist, und wie sie sich von Selbstvertrauen und Selbstwert unterscheidet.
Hier findest du in diesem Artikel zu Resilienz bei Kindern:
Was ist Resilienz bei Kindern eigentlich?
„Resilienz ist unter anderem die persönliche Widerstandskraft schwierige Phasen und Herausforderungen ohne dauerhafte Einschränkungen oder Schäden zu überstehen.“
Das bedeutet bildlich: Resilienz zeigt sich erst, wenn du oder dein Kind – womöglich schwer – stürzt. Nämlich in der Art und der Geschwindigkeit des Aufstehens.
Es klingt so einfach und doch ist es ein sehr umfassendes Themengebiet zu dem intensiv geforscht wird. Denn Resilienz ist nicht per se angeboren, sondern wird erlernt. Wichtige Merkmale, die mit hineinspielen, wie zum Beispiel das Selbstvertrauen, ein unterstützendes Umfeld und optimistische Denkweise hängen unter anderem mit persönlichen Bindungserfahrungen zusammen.
Resilienz bei Kindern fördern
Das bedeutet, wenn du die Resilienz bei Kindern fördern willst, musst du Erfahrungen zulassen, in denen dein Kind stürzt und oder Schwierigkeiten erlebt. Puuuuh. Die wollen wir ja nicht bewusst provozieren.
Aber, wir können für eine Ausgangslage sorgen, die das Entstehen von Resilienz bei Kindern zulässt. Das ist quasi das, was Helikopter Eltern oder auch Rasenmäher Eltern unbeabsichtigt bei ihren Kindern bremsen oder sogar ganz verhindern.
Kinder, die sicher gebunden sind, treten vertrauensvoller in die Welt und trauen sich eher Neues auszuprobieren. Das ist ein wichtiges Element der Bindungsforschung. Um dann auch Erfolgserlebnisse zu haben, braucht dein Kind verschiedene Kompetenzen.
Problemlösungskompetenzen und viele weitere soziale Kompetenzen entstehen, wenn dein Kind diese anwendet oder sie erlebt. Das heißt jedoch nicht, dass du dein Kind nicht unterstützen darfst, Probleme zu lösen, mit der altersgerechten Intensität. Ganz nach dem Motto von Maria Montessori „Hilf deinem Kind es selbst zu tun.“
Resilienz bei Kindern – das Beispiel von Rola el Halabi
Ich möchte dir Rola El Halabi vorstellen:
Wir sind beide bei einem Event in Wien aufgetreten. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass die 9-fache Boxweltmeisterin selbst Mobbingopfer und Opfer von Gewalt war. Ich lerne sie als selbstbewusste, erfolgreiche Frau kennen. Und bin begeistert, dass sie mich für diesen Artikel mit ihren eigenen Erfahrungen unterstützt. Danke, Rola!
Rola erzählt von sich selbst, einem schüchternen Mädchen: Mit nur einem Jahr kam sie nach Deutschland. Ihr Vater verließ die Familie. In der Schule erlebte sie Mobbing. Nachdem sie bereits Boxweltmeisterin wurde, schoss ihr Stiefvater ihr in Hand, Knie und beide Füße.
Mehrfach danach, wurde sie trotz der schweren Verletzungen wieder Boxweltmeisterin. Das Beispiel von Rola el Halabi zeigt eine schier unglaubliche Resilienz.
Ich befragte sie zu ihrer Einschätzung, was ihr als Kind geholfen habe, um ihre Resilienz auszubilden.
Selbstbewusstsein stärken und einen Safe Space finden
„Meine Eltern wollten mich zum Sport animieren, mit dem Hintergedanken meine Persönlichkeit zu stärken. Hätte ich das Ziel gekannt, hätte mich das viel zu sehr unter Druck gesetzt.“
Rola el Halabi war beim Schwimmen, beim Tanzen, beim Reiten und nichts brachte sie den anderen Kindern wirklich näher.
Als sie zum ersten Mal beim Boxen war, fühlte sie sich wohl. Es interessierte sich keiner für sie. Dort waren vorwiegend Erwachsene. Jeder trainierte Bewegungsabläufe am Sandsack oder vor dem Spiegel. Es ging erstmal gar nicht ums Kämpfen.
Wenn Rola Fehler im Training machte, wurde sie ermutigt es nochmals zu versuchen.
„Ein Ausnahmetalent war ich nicht. Aber ich habe beim Boxen begonnen ich selbst zu sein, und mich nicht mehr verstellt. Und diese Änderung bewirkte darüber hinaus eine Änderung im Auftreten auch außerhalb des Boxclubs.“
Wie stärken Eltern die Resilienz bei Kindern?
Wir Eltern möchten unseren Kindern Dinge häufig erklären. Wichtig ist jedoch, was wir unseren Kindern vorleben und ihnen ermöglichen. Davon lernen die Kinder vor allem.
Wie gehen also wir selbst mit Rückschlägen um? Explodieren wir? Suchen wir uns Hilfe? Durchdenken wir Handlungsoptionen? Vor allem unsere negativen Reaktionen auf Herausforderungen sind für unsere Kinder sichtbar. Gedankenvorgänge, wie Lösungsfindung sind jedoch nicht sichtbar für sie. Sprechen wir mit unseren Kindern darüber, dass auch wir Herausforderungen erleben und vor allem, wie wir diese lösen?
Wie haben damals Rola el Halabi’s Eltern gehandelt?
Es war nicht, was ihre Eltern zu ihre sagten, erzählt sie, sondern was sie machten:
„Ich konnte testen, was zu mir passt. Meine Eltern haben mich Verantwortung übernehmen lassen. Sie haben mir nichts abgenommen, sie ließen mich ausprobieren, waren aber für mich da, wenn ich Unterstützung brauchte.“
Und was hätten ihre Eltern tun müssen, um ihre Situation zu verschlimmern?
„Entweder mir direkt selbst die Schuld für die Situation geben oder gar nicht verstehen, dass die Mobbing Situation änderbar ist. Anzunehmen, dass das eigene Kind „halt so“ ist. Und dass Kinder untereinander immer mal mobben werden. Was im Umkehrschluss bedeuten würde, das Kind mit der Situation alleine zu lassen.“
Resilienz bei Kindern stärken: es entsteht im Alltag!
Im Alltag setzen wir daher die Grundvoraussetzungen für die Resilienz von Kindern. Beispielsweise im Sport erleben Kinder Niederlagen. Aber nicht unbedingt, gut damit umzugehen. Also alleine das Erleben der Situation bildet keine Frustrationstoleranz oder Resilienz. Am Beispiel von Rola el Halabi sehen wir, dass es für die Ausbildung der Resilienz noch mehr braucht. Rückhalt, die Möglichkeit für sich selbst einzustehen und sich entwickelnde soziale Kompetenzen.
In der Theorie ist das häufig viel einfacher als in der Praxis. Im Alltag bleibt zu wenig Zeit oder im Moment selbst, wissen wir Eltern nicht, wie die genaue Unterstützung für unsere Kinder aussehen kann. Denn nicht jedes Kind braucht dasselbe Vorgehen. Sondern es geht um Individualität in der Begleitung.
Damit befasse ich mich sehr intensiv. Hier im Blog findest du viele kostenfreie Informationen und auch Tipps. Mein Spezialgebiet ist Elterncoaching und Beratung, um Eltern bei Herausforderungen mit ihren Kindern zu helfen.
Resilienz bei Kindern fördern – Fazit
Ob dein Kind besonders zurückgezogen, sensibel oder auch willensstark und autonom ist, Resilienz ist für alle Kinder wichtig. Damit du nicht belehrst und erklärst und es bei deinem Kind zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus geht, ist wichtig, wie du selbst im Alltag mit deinem Kind umgehst. Erkennst du den Bedarf für Freiräume, Entwicklungsfenster und lässt diese dann auch zu?
Bist du selbst lösungsorientiert und stellst nicht die Probleme in den Vordergrund? Und vermittelst du deinem Kind genau diesen Blickwinkel und die dazugehörigen Problemlösungskompetenzen?
Falls dir das noch nicht so gelingt, wie du es selbst gerne hättest, interessierst du dich möglicherweise für mein online Eltern Training. Darin lernst du genau das und vieles mehr, wie du im Alltag Lösungen für Herausforderungen findest. Du hast sogar die Möglichkeit sofort zu starten, wenn du das möchtest oder einfach in der Basisvariante des Trainings in eines der Kapitel reinzuschnuppern.
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Tipps und Übungen
Verdeutliche dir immer wieder:
Lauftext
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Von Marina Bernardo
Gründerin von Coachiba, Unternehmerin und zweifache Mama.
Alle Coachiba Blogbeiträge sind selbst verfasst und umfangreich recherchiert – ergänzt mit Tipps aus meiner Tätigkeit als Beraterin und Coach. Da im Netzt immer mehr Inhalte reiner KI-Tool Produkte auftauchen, ist es mir wichtig das bewusst zu machen.
Viel Spaß beim Lesen!