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Warum demokratische oder autoritative Erziehung richtig sind

Die autoritative und demokratische Erziehung

Definition, Merkmale, Beispiel und Folgen

Du möchtest verstehen welche Erziehung sinnvoll ist. Du möchtest wissen, warum autoritative Erziehung die „sinnvollste“ Form der Erziehung ist. Beziehungsweise auch die demokratische Erziehung. Denn du interessierst dich dafür, wie deine Erziehung auf deine Kinder wirkt oder wie deine eigene damalige Erziehung dich selbst heute als Erwachsene beeinflusst? Dann bist du hier genau richtig.

Ab jetzt geht es in diesem Artikel um:

Hochbegabung Erwachsene - Merkmale, Diagnose Symptome
Die autoritative Erziehung
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Die demokratische Erziehung
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Hat die autoritative Erziehung Nachteile?

In Studien unter anderem von Diana Baumrind wurde gezeigt, dass dies der positivste Erziehungsstil ist, den Eltern wählen können.

Wenn du weitere Erziehungsstile und wichtige Begriffe rundum Erziehung auf einen Blick kennenlernen willst, dann schau dir diesen Artikel an.

Was ist die demokratische oder autoritative Erziehung

Grob zusammengefasst, setzen beide Erziehungsstile auf ein gesundes Mittelmaß. Keine Härte oder Demütigung, jedoch Struktur und Grenzen bei hoher Wichtigkeit der emotionalen Wärme und Beziehung. Denn auch die Forschung der Psychologie zu den sozialen Grundbedürfnissen zeigt, dass Kinder:

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sowohl ein natürliches Bedürfnis nach Orientierung mitbringen und
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die überlebensnotwendige sichere Bindung benötigen, die durch Zugewandtheit, Verlässlichkeit und Responsivität der Eltern entsteht.

Und so wird es in diesen beiden Erziehungsstilen gelebt.

Woran erkennst du die demokratische oder autoritative Erziehung?

Kommunikation hat in Familien und pädagogischen Ansätzen mit demokratischer oder autoritativer Erziehung einen sehr hohen Stellenwert.

demokratische oder autoritative Erziehung
Die Meinung aller ist wichtig und wird in Entscheidungen berücksichtigt.
demokratische oder autoritative Erziehung
Kinder werden ermutigt an Diskussionen teilzunehmen und Entscheidungen zu hinterfragen, beziehungsweise sich aktiv einzubringen.
demokratische oder autoritative Erziehung
Die emotionale Wärme ist hoch und Eltern bestärken ihre Kinder: Eltern interessieren sich für ihre Kinder, sind responsiv und sprechen den individuellen Interessen, Bedürfnissen Wichtigkeit zu.
demokratische oder autoritative Erziehung
Es gibt dabei jedoch geltende Regeln.
Umgang mit Wutausbrüchen und aggressiven Kindern

Demokratische oder autoritative Erziehung: Gibt es einen Unterschied?

Ja, denn die autoritative Erziehung beinhält ein höheres Maß an Kontrolle.

demokratische oder autoritative Erziehung
Final trifft der Erwachsene die Entscheidung, stellt durchaus hohe Anforderungen.
demokratische oder autoritative Erziehung
Der Erwachsene erklärt dabei die Hintergründe seiner Entscheidung, berücksichtigt zwar Einwände, individuelle Interessen und Bedürfnisse, hat aber das letzte Wort.
demokratische oder autoritative Erziehung
Die demokratische Erziehung setzt noch stärker auf: Das Ziel einer Balance aus freiem Entwicklungsraum innerhalb eines verlässlichen Rahmens.

Beispiel für autoritative oder demokratische Erziehung

demokratische oder autoritative Erziehung
„Es regnet, deswegen möchte ich, dass du dir eine Jacke anziehst.“
demokratische oder autoritative Erziehung
„Zum Abendessen können wir eine Brotzeit machen oder einen Salat und eine Nachspeise dazu. Was von beidem ist dir lieber?“
demokratische oder autoritative Erziehung
„Du hast deine Schwester geschubst, das kann ich nicht tolerieren. Was genau ist passiert… und wie könnt ihr beiden das in Zukunft anders lösen?“
demokratische oder autoritative Erziehung
„Ich sehe, dass dich meine Entscheidung verärgert. Es ist in Ordnung, dass du dich ärgerst. Dennoch ist und bleibt das meine Entscheidung.“
demokratische oder autoritative Erziehung
„Du siehst angestrengt aus. Was ist passiert?“
demokratische oder autoritative Erziehung
„Mir gefällt gut, wie du dich vorhin um das gestürzte Nachbarskind gekümmert hast. Das war sehr fürsorglich.“
demokratische oder autoritative Erziehung
„Ich sehe, dass du sehr müde bist. Deswegen machen wir uns jetzt bettfertig und gehen schlafen.“
demokratische oder autoritative Erziehung
Demokratische Erziehung Beispiel: „Lasst uns das gemeinsam entscheiden. Was spricht dafür und was spricht dagegen?“

Man würde erwarten, dass ein Großteil der Deutschen diesen Erziehungsstil verwendet. Denn körperliche Strafen sind in Deutschland verboten.
Studien zeigen aber, dass über 45% der Deutschen davon ausgehen, dass körperliche (!) Strafen in der Erziehung notwendig seien (Studie Prof. Jörg Fegert, Uniklinikum Ulm; Unicef, 2020).

Die Dunkelziffer bezüglich der Verwendung von emotionaler Gewalt ist deutlich höher. Zumal vielen Eltern nicht bewusst ist, was darunterfällt, nämlich bereits Schreien und Drohen. Und diese haben dieselben Auswirkungen, wie körperliche Gewalt gegenüber Kindern. Mehr Infos dazu findest du im Artikel „ein Klaps auf den Po schadet nicht – Falsch.“ oder im Artikel zur autoritären Erziehung.

Auswirkungen der demokratischen und autoritativen Erziehung

Lewin sagt, dass die demokratische Erziehung – und damit der Verzicht auf Strafen – ein höheres Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, sowie eine größere Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit bewirkt. Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch Diana Baumrind.

Ihren Untersuchungen zufolge zeigen Kinder von Eltern mit einem autoritativen Erziehungsstil (viel Wärme, viel Kontrolle) ausgeprägtes Selbstvertrauen und Selbstkontrolle, Explorativität (=Neugier) und Zufriedenheit. Das ist eine besonders gute Ausgangslage für die Entwicklung psychischer Widerstandsfähigkeit, der Resilienz.

Auch die Eigeninitiative ist hoch. Kinder entwickeln bei dieser Erziehung einen großen Wortschatz, können sich und ihre Wünsche gut ausdrücken, da die Kommunikation einen hohen Stellenwert hat. Sie setzen sich dabei mit anderen auseinander und lernen auch nachzugeben, beziehungsweise einen Konsens zu erarbeiten. Das führt zu Kompromissbereitschaft und Teamfähigkeit.

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Autoritative und demokratische Erziehung: Welche Folgen oder auch Nachteile entstehen?

demokratische oder autoritative Erziehung
Bei dem Leben von Konsequenzen in der autoritativen Erziehung, entstehen Definitionsmissverständnisse. Sodass eben auch Strafen und unnötige Härte zum Einsatz kommen können.
demokratische oder autoritative Erziehung
Oder im Gegenteil bleiben Struktur und Regeln aus missverstandener Freiheit aus.
demokratische oder autoritative Erziehung
Willensstarke Kinder diskutieren gerne. Die Förderung dieser Stärke ist eine immense Fähigkeit, kann für die Eltern aber auch anstrengend und zeitintensiv sein.

In Summe überwiegen jedoch eindeutig die positiven Effekte und bestätigen, warum dies aus wissenschaftlicher Perspektive der präferierte Erziehungsstil ist.

Die autoritative Erziehung lässt sich auch bedürfnisorientiert leben. Mehr dazu findest du natürlich auch hier im Blog: bedürfnisorientierte Erziehung.

Autoritative Erziehung – Fazit

Dieser Erziehungsstil beinhält enorm viele Vorzüge für Kinder und ist wissenschaftlich wirklich gut belegt.

Und dennoch ist es auch so, dass Eltern, die gerne ohne Schimpfen, Drohen, Schreien erziehen möchten, es im Alltag aber (noch) nicht unbedingt schaffen. Selbst die Studie von Prof. Fegert des Uniklinikums Ulm zeigt auf, dass Eltern in erhitzten Momenten häufig Handlungsalternativen fehlen. Und sie dann auf Erziehungsmethoden zurückgreifen, die sie eigentlich gar nicht einsetzen wollen. Das lässt sicher aber ändern.

Du suchst noch mehr Informationen?

Falls auch du dich immer wieder mal fragst, wie du ruhiger Grenzen setzen kannst und weniger Streitpotential mit deinen Kindern hast, findest du hier bei mir genau dafür ein online Training für Eltern. Das kannst du sogar sofort starten, wenn du das möchstest.

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Tipps und Übungen

Das kannst du ausprobieren:

Was Kinder brauchen

Achte auf Details

Bei der autoritativen Erziehung und der demokratischen Erziehung ist die Ausführung im Detail wichtig. Denn was sich danach anfühlt, muss es nicht unbedingt sein.

Was Kinder brauchen

Häufig passiert in modernen Interpretationen

das unbeabsichtigte „Abrutschen“ in die permissive Erziehung. Wenn Kinder jeder Wunsch sofort erfüllt wird und sie (mit Unterstützung) nicht lernen können, eigene Herausforderungen zu lösen, ist das eben so nachteilig wie Drohen, Strafen und Schimpfen.

Was Kinder brauchen

Wenn du die Kontrolle jedoch stark auslebst,

kannst du dich schon mit einem Fuß in der autoritären Erziehung befinden. Beachte hier bitte den wichtigen Unterschied von Konsequenzen und Strafen. Denn Strafen sind nicht in Ordnung. Dazu erfährst du bspw. mehr bei der Unicef in der Definition einer gewaltfreien Kindheit in deren FAQ.

Was Kinder brauchen

Die Balance

zu finden und zu halten ist daher enorm wichtig.

Quellen
(Studie Prof. Jörg Fegert, Uniklinikum Ulm; Unicef, 2020)
Barber B. K., & Xia M. (2013). The centrality of control to parenting and its effects. In Larzelere R. E., Morris A. S., & Harrist A. (), Authoritative parenting: Synthesizing nurturance and discipline for optimal child development.
Barber B. K., Xia M., Olsen J. A., McNeely C. A., & Bose K. (2012). Feeling disrespected by parents: Refining the measurement and understanding of psychological control.
D. Baumrind (1991): Parenting styles and adolescent development.
D. Baumrind (2012). Differentiating between confrontive and coercive kinds of parental power assertive disciplinary practices.
D. Baumrind (2013) Is a Pejorative View of Power Assertion in the Socialization Process Justified?
D. Baumrind (2013b). The authoritative construct revisited. History and current status. In: Robert E. Larzelere, Amanda S. Morris und Amanda W. Harrist, Hrsg. Authoritative Parenting: Synthesizing Nurturance and Discipline for Optimal Child Development.
W.S. Grolnick (2012). The relations among parental power assertion, control, and structure. Human Development.
A. Kohn (2005). Unconditional parenting: Moving from rewards and punishments to love and reason.
N. Sorkhabi (2012). Parent socialization effects in different cultures: Significance of directive parenting.

Von Marina Bernardo

Gründerin von Coachiba, Unternehmerin und zweifache Mama.

Alle Coachiba Blogbeiträge sind selbst verfasst und umfangreich recherchiert – ergänzt mit Tipps aus meiner Tätigkeit als Beraterin und Coach. Da im Netzt immer mehr Inhalte reiner KI-Tool Produkte auftauchen, ist es mir wichtig das bewusst zu machen.

Viel Spaß beim Lesen!

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