
Mobbing Prävention – damit kein Kind allein bleibt
Wie Eltern, Lehrkräfte und Kinder gemeinsam vorbeugen können
Jedes 5. Kind wird mehrfach pro Monat gemobbt. Mobbing passiert nicht von heute auf morgen – es wächst schleichend, zwischen unausgesprochenen Blicken, abwertenden Kommentaren und stiller Duldung. Mobbing Prävention heißt deshalb: früh hinsehen, verstehen, eingreifen, vorbeugen – besonders an Schulen oder schon im Kindergarten. Es geht nicht nur darum, Konflikte zu lösen, sondern eine Kultur zu schaffen, in der Respekt und Zugehörigkeit selbstverständlich sind.
Ob in Schule, Verein oder Freundeskreis – jedes Kind profitiert, wenn Erwachsene Haltung zeigen und Räume entstehen, in denen sich niemand klein fühlen muss.
In diesem Artikel erfährst du mehr zur Prävention:
Nur wer Mobbing erkennt, kann wirklich vorbeugen
Wenn du dir unsicher bist, woran man Mobbing überhaupt erkennt oder ab wann es wirklich Mobbing ist, findest du Beitrag Was ist Mobbing eine klare Orientierung. Dort erfährst du, welche Anzeichen typisch sind – und wie du früh merkst, wenn aus kleinen Sticheleien ernsthafte Ausgrenzung wird.
Was fällt unter Mobbing Prävention?
Im Idealfall würde die Prävention Mobbing bedeuten, dass man Mobbing vorbeugen kann, und zwar so weit, dass es gar nicht mehr vorkommt. Diese Präventionsart wird primäre Intervention oder Prävention genannt. Allerdings ist das in der Realität alleine meist nicht ausreichend!
Cyber Mobbing wird dabei immer häufiger. Cyber Mobbing erreicht den Höhepunkt im Teenageralter. Deswegen spielt es insbesondere bei der Mobbing Prävention an Schulen aber auch in der Familie eine Rolle.
Spezifische Prävention für Cyber Mobbing ist von Anfang an im Umgang mit Internet und sozialen Medien wichtig. Vor allem in Bezug auf persönliche Daten und auch Fotos. Denn neben Cyber Mobbing gibt es viele Risiken für deine Kids im Internet. Dazu empfehle ich dir die Seite Juuuport.de – auch für dein Kind zum lesen- und die unterschiedlichen JIM Studien (siehe Quellen).
Wie kann man Mobbing vorbeugen?
Mobbing kann man vorbeugen, indem Kinder früh lernen, respektvoll miteinander umzugehen und Erwachsene klare Grenzen setzen. Wichtig sind offene Kommunikation, Empathie und gemeinsames Handeln von Eltern und Schule. Wer früh hinschaut, stärkt das Miteinander – und verhindert, dass Ausgrenzung überhaupt entsteht.
Und genau da setzt wirksame Mobbing Prävention in der Erziehung an: bei unserer Art zu kommunizieren und Konflikte zu lösen – mit Kindern und vor ihnen. Denn jedes Wort, jeder Blick und jede Reaktion formt, wie Kinder später selbst mit anderen umgehen. Wir Erwachsenen spielen dabei eine wichtige Rolle.
„Dabei ist nicht nur wichtig, was du tust, sondern vor allem auch wie du es tust!“
Erziehung: Kommunikation und Konfliktlösung
Durch unsere eigene Kommunikation mit und vor Kindern setzen wir eine Norm. Und deswegen ist dein eigenes Verhalten besonders wichtig. Wie löst du selbst Konflikte mit Kindern und vor Kindern? Wirst du laut, drohst du, strafst du, isolierst du das Kind? Das würde einen Grundstein für Mobbing legen.
Denn Kinder lernen, was wir tun, durch abschauen, weniger durch das, was wir sagen oder ihnen erklären.
Selbstvertrauen und Selbstwert aufbauen:
Kinder mit Selbstvertrauen und Selbstwert werden seltener zu Mobbing Tätern oder Opfern. Einen wichtigen Grundstein dafür legt die sichere Bindung . Eine sichere Bindung entsteht, wenn sich die Bezugsperson zuverlässig und einfühlsam um das Baby und spätere Kind kümmert.
Grenzen setzen
Kinder lernen ernst noch für sich einzustehen und die Grenzen anderer zu akzeptieren. Auch hier ist die Frage, was du vorlebst? Hast du Grenzen und wie vermittelst du sie?
Die eigenen Grenzen der Kinder spielen dabei natürlich auch eine wesentliche Rolle. Dazu gehört beispielsweise, dass das Kind der Omi kein Küsschen geben muss, wenn es nicht will. Oder auch nicht von der neuen ErzieherIn auf die Toilette oder zum Wickeln begleitet wird, wenn das für das Kind nicht in Ordnung ist.
Von Kindern die frühzeitig lernen, dass ihre Grenzen geachtet werden, weiß man, dass dies eine der wichtigsten Präventionen gegen spätere Gewalt ist. Und natürlich auch eine Mobbing Prävention. Diese Kinder haben das Vertrauen für sich einzustehen.
Mobbing zuhause vorbeugen
Die 3 eben angesprochenen Punkte sind im Alltag gar nicht so leicht umzusetzen, denn häufig fehlt einfach Wissen, wie genau das geht. Mobbing Prävention an Schulen oder Mobbing Prävention Kindergarten alleine reichen aber einfach nicht aus. Wenn auch du mehr Informationen suchst, wie du dein Kind zuhause unterstützen kannst, findest du diese in meinem online Training für Eltern und selbstverständlich auch in meinen individuellen Elterncoachings.
Sozialisierung in der Gruppe
Laut Destatis, dem statistischen Bundesamt, befinden sich in 2023 90,9% der 3-6jährigen Kinder in Kindergarteneinrichtungen. Bei den unter 3-jährigen sind es 36,4%. Eine gute Sozialisierung kann aber auch zuhause stattfinden, dafür ist nicht prinzipiell ein Kindergarten notwendig. Es geht hier explizit nicht um die Diskussion, ob Kindergärten gut für Kinder sind oder nicht.
Die eben genannten Zahlen dienen zur Verdeutlichung: denn sie bedeuten, dass für viele Kinder eine frühe Prägung des Verhaltens in der Gruppe unter Kindern, im Kindergarten oder sogar bereits in der Kinderkrippe stattfindet.
Daher ist bereits Mobbing Prävention Kindergarten sinnvoll. Die weitergeht in Mobbing Prävention an Schulen. Dafür ist eine klare und sichtbare Anti-Mobbing Haltung notwendig.
Welche Rolle spielen Eltern bei der Prävention von Mobbing
Eltern spielen bei der Prävention von Mobbing eine entscheidende Rolle. Durch ihr Vorbild im Umgang mit Konflikten, Respekt und Empathie lernen Kinder, wie man fair miteinander umgeht. Wer aufmerksam hinhört, Gefühle ernst nimmt und klare Grenzen setzt, schafft zu Hause die Basis, damit Mobbing gar nicht erst entsteht.
Mein Tipp: Anzeichen nicht übersehen
Wenn du zuhause, im Kindergarten oder in der Schule Verhalten feststellst, das in die Richtung von Drohungen und Erpressungen geht, besteht Handlungsbedarf!
„Karl, wenn du jetzt mit Henri spielst, dann bin ich nicht mehr dein Freund“.
„Gib mir dein Spielzeug, sonst lade ich dich nicht zu meinem Geburtstag ein“.
Diese Aussagen an sich sind zwar immer noch kein Mobbing, aber eine frühe Ausgangslage dafür! Es sind zwar auch bei kleineren Kindern altersbedingt, normale Phasen in denen derartige Sätze fallen. Doch wenn Kinder frühzeitig lernen, sich so gegenüber anderen durchsetzen zu können, wird das Kind es auch ohne böse Absicht immer wieder nutzen. Einfach, weil es funktioniert.
Eine klare Haltung seitens der Eltern, des Kindergartens und oder der Schule ist wichtig. Aber denk dran, wenn du darauf mit Drohen, Strafen oder Isolation des Kindes reagierst, ist das kontraproduktiv.
Man geht übrigens davon aus, dass Kinder frühestens ab 4 Jahren, eher ab Vorschulalter bewusst mobben können. Kinder erlernen durchschnittlich mit 4 Jahren die Fähigkeit der Empathie. Sich in andere hineinversetzen zu können, ist die benötigte Grundlage, um anderen bewusst Gutes zu tun oder ihnen bewusst zu schaden. Ab diesem Alter macht also auch Mobbing Prävention im Kindergarten Sinn.
Dasselbe gilt, wenn du weißt, dass ein Kind in Stresssituationen, schlägt, beißt, schubst oder andere unter Druck setzt. Dann versuche diese Situationen bestmöglich frühzeitig anders zu lösen:
Handlungsalternativen als Mobbing Prävention
Es ist wichtig dem Kind dafür Handlungsalternativen an die Hand zu geben. Moderiere Konflikte zwischen Kindern. Damit dein beziehungsweise das betroffene Kind lernt, Konflikte anders zu lösen. Das ist eine wichtige Mobbing Prävention für Täter aber auch für Opfer.
Eine Moderation hat übrigens nichts mit Helikoptern zu tun, denn du löst dabei die Situation nicht für das Kind! Sondern unterstützt die Kinder – bei Bedarf – eine eigene Lösung zu finden. Das heißt du gibst selbst keine Lösung für den Streit vor und bist nicht der Polizist, sondern hilfst den beteiligten Kindern eine eigene Lösung zu finden. Das kann bei den heutigen Betreuungsschlüsseln in Kindergarten und Schule jedoch eine große Herausforderung darstellen. Dadurch wird die Mobbing Prävention an Schulen und Mobbing Prävention Kindergarten erheblich eingeschränkt.
Dabei ist zu beachten, dass bei einem gefestigten Fall von Mobbing präventive Mobbing Maßnahmen, wie beispielsweise moderierte Konflikte alleine eben nicht mehr ausreichen. Die Maßnahmen zur Mobbing Prävention müssen jedoch fortgeführt werden.
Deine Haltung als Mobbing Prävention
Du denkst:
„Ach das ist doch alles nur halb so wild“?
Das legt einen Grundstein für Mobbing.
Denn Mobbing entwickelt sich in Phasen. In der Explorationsphase fühlen mögliche Täter vor, wer sich als Opfer eignet und mit Sticheleien, Auslachen, Ausgrenzen und oder beginnender körperlicher Gewalt wird das Vorgehen verprobt. Hier ist es gerade noch so möglich Mobbing vorbeugen, beziehungsweise die Verschlimmerung zu stoppen.
Wenn hier kein klarer Stopp stattfindet, geht es über in die Konsolidierungsphase: Das Opfer wird nun vermehrt attackiert. Die Rollen der Täter und Opfer festigen sich. Bereits ab jetzt braucht es klare Interventionen und Programme gegen aktives Mobbing!
Final folgt die Manifestationsphase: Die Rollen beim Mobbing sind so verfestigt, dass sich auch Umstehende dermaßen an die Rollenverteilung gewöhnt haben, dass sie als normales Sozialgefüge in dieser Gruppe betrachtet wird.
Mobbing Prävention an Schulen
30% der Kinder erleben Mobbing auf dem Schulweg oder in der Schule (Unicef, 2023). Und das gilt auch bei den verschiedenen Arten der Schulen. Schulen müssen Schüler schützen und vor Schäden bewahren. Das gilt jedoch in der Schule selbst und nicht für den Schulweg.
Was sollte für die Mobbing Prävention an Schulen als Maßnahmen fortlaufend vorhanden sein:
Altersgerechte Aufklärung
Dafür gibt es beispielsweise teambildende Maßnahmen zugeschnitten auf Schulen, die Selbstverteidigung oder ganz konkret Mobbing oder Cybermobbing als Thema nutzen, um aufzuklären.
Klare definierte Gruppenregeln
Partizipation: gemeinsam in der Gruppe für Alle gültige Regeln zu erstellen und diese befolgen (geht auch als Mobbing Prävention Kindergarten). Diese sollten den Umgang miteinander, auch für einen existierenden Klassenchat oÄ. beinhalten. Übrigens gilt dies auch für Konsequenzen, bei Verfehlungen. Diese können auch im Vorfeld von der Gruppe erarbeitet werden.
Aber Achtung: es gibt auch seltene Fälle in denen das Konzept der Partizipation völlig falsch angewendet wird und PädagogInnen die Gruppe über Bestrafungen für SchülerInnen entscheiden lassen. Das ist explizit nicht gemeint.
Die Aufsichtspflicht ernst nehmen
Mobbing wird idealerweise im Keim erstickt. Erpressung, Drohung, körperliche Bedrängungen etc. sind kein Kinderkram. Die beste Prävention sind das Vorleben und Etablieren von Handlungsalternativen.
Kinder wissen dennoch sehr gut darum, unerwünschtes Verhalten zu verstecken. Demnach ist wichtig, dass du als Lehrkraft die Anzeichen für Mobbing kennst und erkennst. Denn wenn du sie (unbewusst) ignorierst, bewirkt das im Klassenverband eine positive Einstellung zum Mobbing, da dies als Duldung interpretiert wird.
Dies beinhält auch, dass Anzeichen von Mobbing dokumentiert werden müssen.
Anlaufstellen einrichten
Ein Kummerkasten, ein Mobbing Beauftragter – mit Wissen zu den gängigen Interventionsprogrammen – und Schulung der Lehrkräfte im Erkennen und Intervenieren bei Mobbing.
Wirksamen Maßnahmen gegen Mobbing
Wenn du wissen willst, was du konkret gegen Mobbing in der Schule tun kannst, lohnt sich ein Blick in den nächsten Beitrag. Dort erfährst du, welche praktischen Maßnahmen, Strategien und Gesprächsansätze wirklich helfen – damit aus hilfloser Sorge aktives Handeln wird.
Mobbing Prävention sowie Maßnahmen gegen Mobbing in der Schule sind am wirksamsten, wenn auch Eltern aktiv mit an Board und dazu gut informiert sind. Dafür eignen sich spezielle Elterntrainings oder ein individuelles Coaching, um dein Kind bestmöglich zu begleiten.
Du wünscht dir Hilfe?
Wenn Sorgen, Ausgrenzung oder ständige Konflikte dich als Elternteil belasten, bist du nicht allein. Mobbing trifft nicht nur Kinder – es trifft ganze Familien. Doch du kannst etwas tun, bevor Hilflosigkeit überhandnimmt.
JIM Studie 2023 zum Download PDF
Eltern sein leicht(er) gemacht
Sofort weniger Anspannung und mehr Sicherheit für deine Erziehung. Du bist nur ein Gespräch von der Lösung entfernt
Dein Shortcut zu Klarheit 🙂
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Von Marina Bernardo
Gründerin von Coachiba, Unternehmerin und zweifache Mama.