Phasen der kindlichen Entwicklung
Wie du damit umgehen kannst
Spätestens mit einem Kleinkind kommt man um das Wort „Phase“ gar nicht mehr herum … Du suchst mehr Infos über die verschiedenen Phasen der kindlichen Entwicklung und wie du damit umgehen kannst? Dann wird es dich völlig überraschen, wenn ich dir jetzt sage, es ist völlig egal um welche Phase es geht, sondern, dass es altersunabgängige Ansätze gibt, die mitwachsen. Damit kannst du besonders sensible Phasen in der kindlichen Entwicklung erkennen und die kindliche Entwicklung fördern.
Hier erfährst du:
Nach der Phase ist vor der Phase
Denn los geht es mit den berüchtigten Phasen in der kindlichen Entwicklung schon im Babyalter und sie kommen bis ins Erwachsenenalter immer wieder vor – so viel ist sicher.
Welche “Phasen” gibt es bei Kindern?
„Fremdelphase“, „Autonomiephase“ oder sinngemäß, wenn auch ohne das Wort Phase, „3-Monats-Koliken“, „Zahnen“, „Wackelzahnpubertät“, „Entthronung“, “Schlafregressionen” … oder die „Alles-wird-besser-Phase“, wenn das Kind wahlweise endlich durchschläft, endlich redet, in die Schule geht oder zu guter Letzt endlich die Pubertät vorbei ist. Doch alle genannten sind wirklich sensible Phasen der kindlichen Entwicklung…
Für den richtigen Umgang mit Phasen, ist die Phase selbst egal!
Warum sage ich das?
Elterntrainings und verschiedene Erziehungsansätze sind gut erforscht worden.
Das gibt wertvolle Hinweise: Denn darin wird geschaut, was Eltern brauchen, um effektiv “erziehen” zu können und was das Verhalten der Kinder – und Eltern – wirklich beeinflusst. “Schwieriges” oder auch “aggressives” Verhalten von Kindern ist dabei weit gefasst – von alltäglichen bis hin zu speziellen Herausforderungen.
Absolut nachvollziehbar haben ursprüngliche Studien in den 90er Jahren angenommen, dass der Umgang mit kleineren Kindern anders sein müsste, da Kleinkinder sehr viel stärker bei der Erfüllung ihrer Bedürfnisse von ihren Eltern abhängig sind als ältere Kinder (Dodge, 1993). Älteren Kindern traute man damals eher positive Einflüsse durch Kommunikationstraining zu (Cedar & Levant, 1990).
Eine große sogenannte Meta Analyse (von Lundahl et al., 2006) verglich 63 unterschiedliche Studien miteinander und konnte daraus ableiten, dass das Alter der Kinder bei den Lösungen quasi gar keine Rolle spielte.
Allerdings waren die Ergebnisse der Eltern besser, umso früher, also mit umso jüngeren Kindern, sie die wirksamen kombinierten Techniken erlernten. Ist ja auch logisch, wenn die Ansätze mitwachsen.
Dein Umgang mit diesen Phasen ist daher entscheidend
Denn ja, die Phasen gibt es. Aber DU entscheidest:
Auch wenn es für Eltern ein intensiver Job ist, rauszufinden, was genau dein Kind braucht. Das herauszufinden und auch Geduld im Umgang mit Kindern lässt sich jedoch erlernen.
Aufmerksamkeit durch negatives Verhalten – was braucht dein Kind?
Gerade in Zeiten des Lernens und des Umbruchs, die diese sensible Phasen der kindlichen Entwicklung üblicherweise signalisieren, ist es für die Kids daher wichtig, einen verlässlichen Anker zu haben.
Das ist das Gegenteil von passiv! Aktive Steuerung, Begleitung, da sein – einen verlässlichen Rahmen bieten.
Dennoch wollen die meisten Eltern ihren Kindern eigentlich genau das zukommen lassen… und dann kommt der Alltag: Ein stressiger Arbeitstag steht an, und bereits das morgendliche Anziehen wird zur Tortur. Gerade dann, wenn ihr ohnehin schon zu spät dran seid. Bei älteren Kindern bringt dich der Wunsch nach der x-ten Fernsehsendung, ihre Handynutzung oder Ausgehen bis 2 Uhr morgens an den Rand des Wahnsinns. Und dennoch ist das alles eine wichtige Phase der kindlichen Entwicklung.
Unser Druck ist häufig hoch. Kinder sind jedoch auch einfach nur Kinder und es ist ihre Aufgabe zu lernen und sich zu entwickeln und unsere, sie bestmöglich dabei zu begleiten!
Denn es sind genau diese “schwierigen” Momente mit deinen Kindern, die maßgeblich mit beeinflussen werden, ob dein Kind später, wenn es einen Ansprechpartner oder Hilfe braucht, zu dir kommen wird oder eben auch nicht.
Warum reagieren Eltern so intensiv auf normales kindliches Verhalten?
Dafür gibt es 4 häufige Gründe:
Zum einen leben wir nach, was wir in unserer eigenen Kindheit erfahren und gelernt haben. Viele von uns wurden noch mit Grundsätzen der schwarzen Pädagogik erzogen und bekommen heute imer noch häufig Erziehungstipps, die auf diese Art der Erziehung zurückzuführen ist.
Das Verhalten der Kinder passt nicht in unseren durchgetakteten Alltag mit Beruf und Familie, für den Menschenkinder ursprünglich einfach nicht gemacht sind.
Deine Reaktion kann unter anderem an Triggern liegen, die dich alarmieren. Dein Unterbewusstsein signalisiert dir, das Verhalten deines Kindes würde dich in Gefahr bringen. Dann kannst du gar nicht mehr empathisch auf dein Kind eingehen und zugewandt und liebevoll sein, denn du siehst vor deinem inneren Auge einen lebensbedrohlichen Säbelzahntiger. Dann passiert Drohen, Strafen, Schimpfen. Und das schadet deinem Kind mehr als du womöglich denkst.
Des lieben Friedens willen lässt du etwas zu, das du gar nicht wolltest. Damit übertrittst du eine deiner Grenzen und ärgerst dich im Bestfall nachher drüber. Meist ist es jedoch so, dass irgendwann ein Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt.
Phasen der kindlichen Entwicklung – Mein Fazit
Unabhängig von der eigentlichen Phase oder dem genauen Alter des Kindes, beeinflussen wir Eltern – gerade in diesen Phasen – wichtige Entwicklungsschritte. Denn wir sind diejenigen, die unseren Kindern vorleben, wie sie selbst Lösungen bei kommenden Herausforderungen gestalten.
Dein Kind orientiert sich an dir, und dem was du vorlebst. Gehst du so mit deinem Kind um, wie du möchtest, dass es mit anderen umgeht? Begleitest du dein Kind auch im stressigen Alltag, so wie du es gerne würdest?
Mehr Geduld, mehr Sicherheit, das Richtige für die Kids zu tun… das lässt sich lernen. Und dabei helfe ich dir gerne:
Hilfe bei deiner Erziehung
Tipps
Was du tun kannst
Phasen der kindlichen Entwicklung können echt anstrengend sein.
Und kommen ständig vor, sie signalisieren aber wichtige Lernfenster. Für dein Kind ist es genau so anstrengend. Es versucht dir etwas zu signalisieren! Dein Kind such womöglich nach Aufmerksamkeit durch negatives Verhalten. Auch aggressives Verhalten bei Kindern macht auf etwas aufmerksam. Wenn du selbst darauf negativ reagierst, gibst du noch mehr Druck in ein eh schon angespanntes System!
Gehe das Problem aktiv an
Wenn du dich dafür entscheidest, die Phasen abzuwarten und zu hoffen, dass danach alles besser wird, setzt du dich in den Beifahrersitz und bist passiv. Du gibst damit gewissermaßen deinem Kind die Schuld und ziehst dich aus der Mitwirkungsmöglichkeit zurück. Du wirkst jedoch mit allem was du tust, oder eben auch nicht tust, aktiv auf die Situation ein.
Cool down!
Auch wenn dein Kind Aufmerksamkeit durch aggressives Verhalten sucht, mach dir bewusst, sobald dich das Verhalten deines Kindes stresst, sieht dein Unterbewusstsein einen tödlichen Säbelzahntiger vor dir. Dein Kind ist nicht das Problem. Sein Verhalten ist nicht gefährlich für dich! Cool down.
Nimm dir Zeit für dich!
Nimm dir Zeit zu erlernen, wann und wie Ärger in dir und in deinem Kind aufsteigt. Wann konntest du eine Eskalation schon mal erfolgreich verhindern? Was war bei dem Mal anders als sonst?