Phasen der kindlichen Entwicklung
Wie du damit umgehen kannst
Spätestens mit einem Kleinkind kommt man um das Wort „Phase“ gar nicht mehr herum … Lies mehr über die verschiedenen Phasen der kindlichen Entwicklung und wie du damit umgehen kannst. Üblicherweise wird es für Eltern und Kind besonders schwierig, wenn negatives Verhalten der Kinder auf sie nicht wie eine normale kindliche Entwicklung wirkt oder in aggressives Verhalten bei Kindern übergeht.
Hier erfährst du:
Nach der Phase ist vor der Phase
Denn los geht es mit den berüchtigten Phasen schon sehr früh:
„Fremdelphase“, „Autonomiephase“ oder sinngemäß, wenn auch ohne das Wort Phase, „3-Monats-Koliken“, „Zahnen“, „Wackelzahnpubertät“, „Entthronung“, “Schlafregressionen” … oder die „Alles-wird-besser-Phase“, wenn das Kind wahlweise endlich durchschläft, endlich redet, endlich in die Schule geht oder endlich die Pubertät vorbei ist.
Die Phasen dauern also von Baby- bis ins Erwachsenenalter und kommen immer wieder vor, so viel ist sicher.
Für den Umgang damit, spielt das Alter der Kinder eine kleinere Rolle als angenommen wird
Warum sage ich das? Elterntrainings sind gut erforscht worden – für kleine und auch schwerwiegende Herausforderungen und das gibt wertvolle Hinweise. Denn darin wird geschaut, was Eltern brauchen um effektiv erziehen zu können und was “schwieriges” Verhalten der Kinder – und Eltern – wirklich beeinflusst. Auch der Umgang mit “aggressiven” Kindern ist eines der Themen.
Absolut nachvollziehbar haben ursprüngliche Studien in den 90er Jahren angenommen, dass der Umgang mit kleineren Kindern anders sein müsste, da Kleinkinder sehr viel stärker bei der Erfüllung ihrer Bedürfnisse von ihren Eltern abhängig sind als ältere Kinder (Dodge, 1993). Älteren Kindern traute man damals eher positive Einflüsse durch Kommunikationstraining zu (Cedar & Levant, 1990).
Eine große sogenannte Meta Analyse (von Lundahl et al., 2006) verglich 63 unterschiedliche Studien miteinander und konnte daraus ableiten, dass das Alter der Kinder bei den Lösungen quasi gar keine Rolle spielte.
Allerdings waren die Ergebnisse der Eltern besser, umso früher, also mit umso jüngeren Kindern, sie die Techniken erlernten. Allerdings wissen viele Eltern gar nicht, dass es diese Option der Elternbildung gibt.
Dein Umgang mit diesen Phasen ist daher entscheidend
Denn ja, die Phasen gibt es. Aber DU entscheidest:
Auch wenn es für Eltern ein intensiver Job ist, rauszufinden, was genau dein Kind braucht. Das herauszufinden und auch Geduld im Umgang mit Kindern lässt sich jedoch erlernen. Es ist auch bei sehr geduldigen und zugewandten Eltern häufig nicht angeboren.
Aufmerksamkeit durch negatives Verhalten – was braucht dein Kind?
Gerade in Zeiten des Lernens und des Umbruchs, die diese Phasen üblicherweise signalisieren, ist es für die Kids daher wichtig, einen verlässlichen Anker zu haben.
Das ist das Gegenteil von passiv! Aktive Steuerung, Begleitung, da sein – einen verlässlichen Rahmen bieten.
Dennoch wollen die meisten Eltern ihren Kindern eigentlich genau das zukommen lassen… und dann kommt der Alltag: Ein stressiger Arbeitstag steht an, und bereits das morgendliche Anziehen wird zur Tortur. Gerade dann, wenn ihr ohnehin schon zu spät dran seid. Bei älteren Kindern bringt dich der Wunsch nach der x-ten Fernsehsendung, ihre Handynutzung oder Ausgehen bis 2 Uhr morgens an den Rand des Wahnsinns. Und dennoch ist das alles eine wichtige Phase der kindlichen Entwicklung.
Unser Druck ist häufig hoch. Kinder sind jedoch auch einfach nur Kinder und es ist ihre Aufgabe zu lernen und sich zu entwickeln und unsere, sie bestmöglich dabei zu begleiten!
Denn es sind genau diese “schwierigen” Momente mit deinen Kindern, die maßgeblich mit beeinflussen werden, ob dein Kind später, wenn es einen Ansprechpartner oder Hilfe braucht, zu dir kommen wird oder eben auch nicht.
Warum reagieren Eltern so intensiv auf normales kindliches Verhalten?
Dafür gibt es 4 häufige Gründe:
Zum einen leben wir nach, was wir in unserer eigenen Kindheit erfahren und gelernt haben. Viele von uns wurden noch mit Grundsätzen der schwarzen Pädagogik erzogen und bekommen heute imer noch häufig Erziehungstipps, die auf diese Art der Erziehung zurückzuführen ist.
Das Verhalten der Kinder passt nicht in unseren durchgetakteten Alltag, für den Menschenkinder ursprünglich einfach nicht gemacht sind. Insbesondere für Wutausbrüche bei Kindern bleibt da einfach zu wenig Zeit. Hier im Blog findest du auch einige Artikel und Interviews zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, dazu berate ich auch Unternehmen.
Deine Reaktion kann unter anderem an Triggern liegen, die dich alarmieren. Selbst wenn dir völlig klar ist, dass du dich in dem Moment nicht vor deinem Kind schützen musst, signalisiert dir dein Unterbewusstsein jedoch genau das. Dann kannst du gar nicht mehr empathisch auf dein Kind eingehen und zugewandt und liebevoll sein, denn du siehst vor deinem inneren Auge einen lebensbedrohlichen Säbelzahntiger. Dann passiert Drohen, Strafen, Schimpfen.
Des lieben Friedens willen lässt du etwas zu, das du gar nicht wolltest. Damit übertrittst du eine deiner Grenzen und ärgerst dich im Bestfall nachher drüber. Meist ist es jedoch so, dass irgendwann ein Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt.
Phasen der kindlichen Entwicklung – Mein Fazit
Unabhängig von der eigentlichen Phase oder dem genauen Altern des Kindes, beeinflussen wir Eltern gerade in diesen Phasen wichtige Entwicklungsschritte. Denn wir sind diejenigen, die unseren Kindern vorleben, wie sie selbst Lösungen bei kommenden Herausforderungen gestalten.
Dein Kind orientiert sich an dir, und dem was du vorlebst. Gehst du so mit deinem Kind um, wie du möchtest, dass es mit anderen umgeht? Begleitest du dein Kind auch im stressigen Alltag, so wie du es gerne würdest?
Wir alle wünschen uns mehr Geduld, mehr Zeit, mehr Sicherheit, das Richtige für die Kids zu tun. Und das lässt sich lernen. Wenn du dich dafür interessierst, findest du hier hochwertige online Eltern Trainings, mit denen du sogar sofort loslegen kannst.
Du willst mehr Beziehung zu deinen Kids und in der Familie? Und weniger Schimpfen, Streit und Genervtsein aller Beteiligten? Ich helfe dir dabei, für dich bisher schwierige Situationen mit deinen Kindern neu zu lösen. Melde dich doch einfach mal für ein kostenfreies Erstgespräch.
Tipps
Was du tun kannst
Phasen der kindlichen Entwicklung können echt anstrengend sein.
Und kommen ständig vor, sie signalisieren aber wichtige Lernfenster. Für dein Kind ist es genau so anstrengend. Es versucht dir etwas zu signalisieren! Dein Kind such womöglich nach Aufmerksamkeit durch negatives Verhalten. Auch aggressives Verhalten bei Kindern macht auf etwas aufmerksam. Wenn du selbst darauf negativ reagierst, gibst du noch mehr Druck in ein eh schon angespanntes System!
Gehe das Problem aktiv an
Wenn du dich dafür entscheidest, die Phasen abzuwarten und zu hoffen, dass danach alles besser wird, setzt du dich in den Beifahrersitz und bist passiv. Du gibst damit gewissermaßen deinem Kind die Schuld und ziehst dich aus der Mitwirkungsmöglichkeit zurück. Du wirkst jedoch mit allem was du tust, oder eben auch nicht tust, aktiv auf die Situation ein.
Cool down!
Auch wenn dein Kind Aufmerksamkeit durch aggressives Verhalten sucht, mach dir bewusst, sobald dich das Verhalten deines Kindes stresst, sieht dein Unterbewusstsein einen tödlichen Säbelzahntiger vor dir. Dein Kind ist nicht das Problem. Sein Verhalten ist nicht gefährlich für dich! Cool down.
Nimm dir Zeit für dich!
Nimm dir Zeit zu erlernen, wann und wie Ärger in dir und in deinem Kind aufsteigt. Wann konntest du eine Eskalation schon mal erfolgreich verhindern? Was war bei dem Mal anders als sonst?
Von Marina Bernardo
Gründerin von Coachiba, Unternehmerin und zweifache Mama.
Alle Coachiba Blogbeiträge sind selbst verfasst und umfangreich recherchiert – ergänzt mit Tipps aus meiner Tätigkeit als Beraterin und Coach. Da im Netzt immer mehr Inhalte reiner KI-Tool Produkte auftauchen, ist es mir wichtig das bewusst zu machen.
Viel Spaß beim Lesen!